Erfahrungsberichte

SommerUni 2019, unsere Erfahrungen (Tabeah und Alina, beide 17 Jahre)

„SommerUni – Was ist das?“ Genau diese Frage haben wir uns gestellt als unsere Lehrerin uns das Programm der SommerUni Wuppertal vorgestellt hat. Doch nach ein paar Informationen, die wir dem Flyer entnommen haben, merkten wir schnell, dass es doch etwas für uns sein könnte.

„Doch worum geht es jetzt genau bei der Sommeruni?“ Die Sommeruni ist extra für junge Frauen bzw. Schülerinnen ins Leben gerufen worden, um vor allem die MINT-Berufe für Frauen attraktiver zu machen. Alle Schülerinnen ab Jahrgangsstufe 10 können teilnehmen. Die SommerUni geht eine Woche lang und jede kann sich ihren Stundenplan individuell zusammenstellen, je nachdem für welche Studienfächer/Veranstaltungen man sich interessiert. Der Vorteil der SommerUni in Wuppertal ist, dass sie während des laufenden Semesters stattfindet. Man hat also mehr als genug Möglichkeiten in den Studentenalltag reinzuschnuppern. Die verschiedenen Veranstaltungen haben wir zuvor online ausgewählt und uns ggf. auf Wartelisten schreiben lassen, da einige Veranstaltungen sehr schnell ausgebucht waren. Nach Anmeldeschluss haben wir dann den endgültigen Stundenplan erhalten.

Doch nun zu unseren persönlichen Erfahrungen. Da man Wuppertal mit Bus und Bahn von uns zu Hause aus nicht so einfach erreichen kann, haben wir uns ein Zimmer in der Jugendherberge gebucht.

Nachdem wir Montagmorgen an der Uni in Wuppertal angekommen sind haben wir uns erst einmal angemeldet. Bereits dabei hat man gemerkt wie viel Mühe sich das Team der SommerUni gegeben hat, um die Woche für uns Schülerinnen perfekt zu machen. Nach einer Begrüßungsveranstaltung und einer anschließenden Campusführung durch die Tutorinnen (Studentinnen, die die SommerUni mitorganisiert haben) ging es für einige Schülerinnen schon mit der ersten Vorlesung los. Ich (Alina) interessiere mich hauptsächlich für Architektur und habe mir dementsprechend Vorlesungen und Veranstaltungen in diesem Bereich rausgesucht. Tabeah interessiert sich für den Bereich Design. Aber auch farbenfrohe Experimente im Chemielabor, der MINT-Parcour oder verschiedene Veranstaltungen vom Hochschulsport waren sehr interessant und wir konnten viele neue Erfahrungen machen. Teilweise konnte man bei Vorlesungen nicht alles verstehen, da die Studierenden schon im 2. Semester waren. Aber allein der Ablauf einer Vorlesung unterscheidet sich von dem Schulunterricht und es war somit trotzdem nicht langweilig. Meistens haben die Professoren und Professorinnen sogar extra für die SommerUni ein neues Thema angefangen oder ihr Programm speziell auf die SommerUni-Schülerinnen zugeschnitten. Zwischen den Veranstaltungen hatten wir immer mal ein bisschen Freizeit, sodass man auch die Mensa oder die anderen Bereiche der Uni erkunden konnte. Teilweise mussten wir den Campus zwischendurch wechseln, sodass ein paar freie Minuten sehr hilfreich waren. Von Montag bis Donnerstag fanden die ganzen Vorlesungen, Experimente, usw. statt. Am Freitag gab es dann noch ein vielfältiges Angebot an Exkursionen in verschiedene Betriebe, wie z.B. Knipex, Ford, Bayer AG usw. Während der gesamten Zeit stand uns das Team der SommerUni für Fragen immer zur Verfügung und auch Probleme wie z.B. „Der Bus kommt nicht, ich komme zu spät.“ konnten gelöst werden und alle waren sehr verständnisvoll. Außerdem haben wir in der Woche viele neue Leute kennengelernt, die sich ebenfalls für MINT-Studienfächer interessieren.

Die Uni im Allgemeinen hat uns sehr überzeugt. Es gibt neben den vielen Studienmöglichkeiten auch viele andere Angebote für Studierende. Zum Beispiel die große Mensa und mehrerer Kioske bieten gutes Essen für wenig Geld an, damit man es sich als Studi leisten kann. Außerhalb der Lerneinheiten kann man seine freie Zeit aber auch im unieigenen Fitnessstudio, dem Kino, dem Hängemattenpark oder vielen anderen Bereichen verbringen. Abschließend kann man sagen, dass es eine unvergessliche Woche war. Wir konnte viel ausprobieren, zuhören, nachfragen und Erfahrung sammeln, wodurch sich unsere Interessen gefestigt haben.

Wir können die SommerUni für Schülerinnen, die sich schon relativ sicher sind in welche Richtung sie gehen möchten, aber auch für Schülerinnen, die sich noch sehr unsicher sind, nur empfehlen. Informiert euch auch gerne auf der Internetseite der Uni in Wuppertal.

SommerUni 2018, meine Erfahrungen (Elena, 16 Jahre)

Vom 02.07.2018 bis zum 06.07.2018 habe ich an der SommerUni der Bergischen Universität Wuppertal teilgenommen. Da ich mir nie wirklich sicher war, ob ich studieren gehen möchte oder wenn ja was ich studieren möchte, dachte ich, dass mir der Besuch einer SommerUni möglicherweise bei dieser Entscheidung helfen kann.

Es war eine große Herausforderung sich alleine in einer größeren Stadt zu orientieren, um mit dem Bus zur Uni zu kommen. Auch dort angekommen war, im Vergleich zur eigenen Schule, alles viel größer, doch mithilfe von Campusplänen und einer kleinen Führung am ersten Tag konnte man sich einigermaßen gut zurechtfinden.

Dann fing es auch sofort an: Der selbst erstellte Stundenplan war der Leitfaden der Woche, auf ihm standen Fächer, Zeiten und Räume unserer Vorlesungen und Projekte. Der erste Tag war für mich der längste, doch die Zeit verflog rasend schnell und auch die nächsten Tage vergingen wie im Flug. Wir hörten Vorlesungen, die wir teilweise sogar sehr gut nachvollziehen konnten, stellten uns bei einem chemischen Experiment unsere eigenen Spiegel her, lernten erste Schritte einen Minicomputer zu programmieren und vieles mehr. So merkte ich schnell, welche Fächer des MINT-Bereiches mir besonders gefallen und welche Studien- und Jobangebote dafür geeignet sind, doch natürlich fand ich auch heraus, welche Fächer mir nicht so gut liegen, was allerdings auch eine gute Erkenntnis für die Zukunft ist.

Natürlich gehörten die Vorlesungen zu den spannendsten Ereignissen, da diese das Leben an der Uni kennzeichnen und auch einen großen Unterschied zum Unterricht des Schullebens darstellen. In den Vorlesungen hatte man zudem einen ersten Eindruck, wie es sich anfühlt zu studieren, auch wenn es jedoch immer noch ein riesiger Unterschied ist, ob man als Student*in oder als Besucher*in an einer solchen Vorlesung teilnimmt. Besonders gelungen ist auch der Programmpunkt ,,Meet and Eat“, hier hat man sich mit anderen SommerUni-Teilnehmerinnen getroffen und sich bei einem leckeren Mittagessen kennengelernt. Zudem ist aufgefallen, dass alle sehr freundlich und aufgeschlossen waren. So wurden einige neue Freundschaften geschlossen und da wir alle an MINT-Fächern interessiert sind, gab es auch einige Gesprächsthemen für uns. Doch wir haben nicht nur mit den anderen Teilnehmerinnen über unser Interesse am MINT-Bereich gesprochen, sondern auch mit den Tutorinnen, welche beispielsweise auch Fragestunden über ein Mathestudium angeboten haben und auch sonst immer für Fragen offen waren. Hilfreich waren auch Programmpunkte wie die MINT-Ralley, die zwar nicht viel mit dem Universitätsleben zu tun hatte, einem jedoch geholfen hat zu erkennen, welche Fächer man am liebsten mag und einen noch einmal in ein Gespräch mit den Studentinnen aus verschiedenen Fächern gebracht hat.

Insgesamt kann ich die SommerUni auf jeden Fall weiterempfehlen, da mir die Teilnahme daran sowohl sehr viel Spaß gemacht hat, als auch geholfen hat einen umfangreichen Einblick in das Universitätsleben zu bekommen und viele neue Erkenntnisse über mögliche Studiengänge zu gewinnen.

Meine Woche an der SommerUni (Esther, 16 Jahre)

Die Naturwissenschaften machten mir in der Schule schon immer besonderen Spaß. Doch mir stellte sich in letzter Zeit die Frage „Was will ich später einmal für einen Beruf ausüben?“, denn ich hatte bisher noch keine Ahnung, was ich später machen möchte.

Ich bin mit dem Wunsch zur SommerUni gekommen, dass ich hier Anregungen und Ideen für meine Zukunft in Hinblick auf ein Studium bzw. einen Beruf entwickele. Hierfür habe ich mir im vielfältigen Programm die Veranstaltungen herausgesucht, die mich besonders interessieren. Diese waren aus komplett verschiedenen Fachrichtungen des MINT-Bereichs. Ich besuchte Vorlesungen in Mathe und Informatik, aber auch in Biologie, in der die Merkmale von Tieren und deren Handeln thematisiert wurde. Hier saß man in einer „regulären“ Vorlesung des 1. oder 2. Semesters. Natürlich waren die Studierenden, die dort saßen, weiter im Stoff. Man wurde also auf die Probe gestellt. Wer in der Vorlesung mitgedacht und mitgeschrieben hat, hat diese nicht mit dem Gedanken verlassen, nichts verstanden zu haben. Wer sich auf den Inhalt einließ, hat sogar verstanden, worum es ging. Das war ein tolles Gefühl! Man merkte natürlich, dass die Studierenden uns Schülerinnen um einiges voraus waren. Hier stellte man aufgrund des hohen Tempos schnell fest, ob einem das Thema interessiert und ob es das richtige Thema/das richtige Fach für einen sein kann.

Auch habe ich mir Vorträge und Fragestunden zu bestimmten Studiengängen angehört, um mir über das bewusst zu werden, was ich später einmal studieren möchte oder um einen Studiengang auszuschließen, was ich nicht machen möchte. Die Fragestunden waren eine gute Gelegenheit, um persönliche Fragen zu stellen und sich mit Studierenden in Kleingruppen über deren Weg zum Studium, über das Studium selbst und über Berufswünsche zu sprechen. Manche Fächer habe ich in der Praxis noch angewandt wie z.B. in einem MINT-Parcours, in dem stationsartig verschiedene Fachbereiche praktisch angewandt und veranschaulicht wurden. Es wurde auch z.B. eine Hebebühne im Kleinen nachgebaut.

Auch habe ich mich mit einem Roboter beschäftigt und die Grundlagen zur Programmierung von jenem erlernt und sogar gleich angewendet. Diese Programmierung besitzt viel Ähnlichkeit mit anderen Programmiersprachen und lässt sich so in Teil ableiten. Am Ende haben wir es mit Hilfe des Computers, des Raspberry Pis und Steckbrettes geschafft, durch das Drücken eines programmierten Buttons eine Glühbirne zum Leuchten zu bringen.

Mein persönliches Highlight von allem ist kein bestimmter Programmpunkt gewesen, sondern die offenen, freundlichen und sehr hilfsbereiten Personen auf dem gesamten Campus - sowohl unter den Teilnehmerinnen insgesamt als auch von den Tutorinnen und Studierenden, die uns Schülerinnen Hilfe angeboten haben, wenn sie gesehen haben, dass wir ein Problem haben, ohne dass wir sie ansprechen mussten. Besonders schnell hat man Kontakt zu anderen beim Mittagsessen in der Mensa bekommen, da man sich einfach an den Tisch gesetzt hat, an dem andere SommerUni-Mädels saßen. Dort haben wir uns ausgetauscht über das Programm, die Uni, die Erfahrungen und vieles mehr.

Alles in allem kann ich trotz der super Organisation und Durchführung für mich persönlich noch nicht genau sagen, was ich studieren möchte. Allerdings ist mir bewusst geworden, dass gewisse Studienwüsche doch nicht das richtige für mich sind und ich sie daher für mich ausschließen kann. Allerdings habe ich durch den intensiven Einblick eine grobe Orientierung bekommen, welche Fach- bzw. Studienrichtung ich mir vorstellen könnte, später einmal zu studieren.

Deine Erfahrungen

Du hast auch an der SommerUni teilgenommen? Dann maile uns gerne deinen Erfahrungsbericht an sommeruni[at]uni-wuppertal.de.

zuletzt bearbeitet am: 10.01.2023

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